Als Kreditbedarf wird die Geldsumme bezeichnet, die tatsächlich als Fremdfinanzierung benötigt wird. Sie ermittelt sich aus den Gesamtkosten abzüglich dem vorhandenen Eigenkapital. Auch Eigenleistungen können die benötigte Kreditsumme reduzieren. Gerade bei größeren Projekten wie dem Bau einer Immobilie ist es wichtig, den Kreditbedarf genau zu kalkulieren, da spätere Nachfinanzierungen extrem teuer werden können. Für die Kalkulation ist es sinnvoll, einen Finanzplan zu erstellen, der alle anfallenden Kosten inklusive Notar- und Nebenkosten auflistet. Bei Bauprojekten sollten die von einem Architekten kalkulierten Kosten aufgelistet werden, bei Renovierungs- oder Modernisierungsarbeiten können auch Kostenvoranschläge von Handwerkern helfen, die genaue Summe zu bestimmen. Bei Firmeninvestitionen ist es ebenfalls wichtig, die Gesamtkosten anhand von Kostenvoranschlägen oder Bestellungen genau zu ermitteln, um eine genaue Kalkulationsgrundlage zu erhalten. Von dieser Summe können dann das vorhandene Eigenkapital bzw. die geplanten Eigenleistungen abgezogen werden. Auch hier ist es wichtig, realistisch zu planen und vor allem die Eigenleistungen nicht zu überschätzen. Andernfalls droht die gesamte Kalkulation zu scheitern.
Wurde anhand einer Aufstellung ermittelt, wie hoch die von der Bank zu finanzierende Kreditsumme sein muss, können nun die in Frage kommenden Darlehen ausgewählt werden. Auch eine Zinsberechnung sowie die Berechnung der monatlichen Rate sind möglich. Alternativ zum Bankkredit ist es natürlich auch möglich, Privatkredite von Privatpersonen zu nutzen, um die Finanzierungssumme zu erhalten. Gerade bei größeren Projekten sowie bei Firmenkrediten sind diese Darlehen jedoch oft nicht ausreichend. Hier ist es sinnvoller, auf einen klassischen Bankkredit oder auch auf Förderkredite der KfW zurückzugreifen, um die jeweiligen Vorhaben umfassend finanzieren zu können. Damit am Ende auch wirklich die benötigte Kreditsumme ausgezahlt wird, sollten Kreditnehmer den Kreditvertrag genau lesen. Mitunter zahlt die Bank den Kreditbetrag nämlich nicht vollständig aus, sondern behält ein Disagio oder Kosten und Gebühren von der Kreditsumme ein. So fällt die geplante Darlehenssumme nicht selten deutlich niedriger aus und es können nicht alle Kosten vollständig finanziert werden. Um solch böse Überraschungen zu vermeiden, lohnt nicht nur ein Blick in den Kreditvertrag, sondern auch in die Allgemeinen Darlehensbedingungen, die zusammen mit dem Vertrag bei Abschluss ausgehändigt werden. Auch ein Gespräch mit dem Finanz- und Finanzierungsberater kann helfen, derartige Unklarheiten zu beseitigen.